Meine 3 wichtigsten Führungsprinzipien

31. Mai 14

Bernd Geropp hat auf seinem sehr lesens- und hörenswerten Blog zu einer Blogparade zu den 3 wichtigsten Führungsprinzipien aufgerufen (http://www.mehr-fuehren.de/blog-parade-fuehrungsprinzipien).
Da kann ich – trotz Blogpause wg. Neukonstruktion meiner Seite – die Finger natürlich nicht stillhalten. Das ist einfach ein tolltes Thema, Herr Geropp!!

Also, hier mein Beitrag dazu:

1. Vision.

“Wenn du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht die Männer zusammen, Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer.”
Saint Exupery in „der kleine Prinz“

Ohne Ziel, das am Besten in einer greifbaren Vision dargestellt ist, hat alles Handeln keine Richtung und keinen Kraft. Es macht den Unterschied aus zwischen jemanden, der eine Wand an einer Kirche mauert und dem, der Gott ein Haus baut (um mal eine tolles Werbekampagne des Zentralverbands des Deutschen Handwerks aus 2010 zu zitieren). Erstes ist austauschbar und ohne Leidenschaft, zweites unverwechselbar und stark. Je austauschbarer die Vision, desto beliebiger die Rolle des Mitarbeiters und desto geringer die Bindung an das Unternehmen.

2. Klarheit und Einfachheit.
Klarheit in der Kommunikation der Erwartungen an einen Mitarbeiter lässt Kräfte bündeln, da er genau weiß, worauf es ankommt. Einfachheit sorgt dafür, dass keine Kraft und Zeit mit der Klärung von Missverständnissen verschwendet wird.

Ich erlebte in einem Unternehmen die Definition eines Notfallplans in der IT. Man definierte auf 8 (!) Seiten eine komplizierte Vorschrift mit 4 verschiedenen Kategorien und diversen Ausnahmefällen. Das ist keine Einfachheit – so müsste man ausgerechnet in einem Notfall erst einmal diskutieren, um welche Kategorie es sich handelt und ob nicht noch irgendeine Ausnahme gilt. Dazu vergaß man zu definieren, war ein Notfall eigentlich ist. Das ist keine Klarheit. So weiss niemand, ob eine Situation jetzt ein Notfall ist oder nicht. Tritt jetzt wirklich ein Notfall ein, werden alle wild durcheinander laufen, Meetings abhalten und diskutieren, was jetzt getan werden muss. Anstatt den Notfall zu beseitigen. Klar und einfach ist kraftvoll und zielgerichtet.

3. Wahrhaftigkeit.
Bleiben Sie immer bei der Wahrheit. Das ist nach meiner Erfahrung langfristig die beste Strategie. Denn so wird Vertrauen aufgebaut, die wichtigste Basis für das gesamte Verhältnis zu ihren Mitarbeitern. Sie wollen doch auch nicht belogen werden, oder?


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Frank Feldhaus

Über den Autor

Berater für Führung und Organisation.

Ärgert sich über alles was nicht funktioniert. Weiß aber, dass Perfektion schrecklich langweilig ist und dass wir Probleme brauchen, um daran zu wachsen. Ein ewiger Widerspruch...


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  • Guten Abend Herr Feldhaus,

    in Ihrer Blogpause mag ich Sie nur ganz leise stören… Deshalb ein ganz leiser Kommentar von mir:

    Ggf. ließe sich diskutieren, inwiefern ich als Führungskraft immer und jedem die Wahrheit sage. Doch Wahrhaftigkeit hat für mich auch eine Bedeutung darüber hinaus. Es ist ein authentisches Auftreten und Verhalten – das Handeln gemäß meiner persönlichen Integrität.

    Spannend finde ich, dass Sie unter dem ersten Prinzip von “Leidenschaft” sprechen – das entspricht ganz und gar auch meinem Führungsverständnis.

    Beste Grüße und einen guten Neustart im Juli
    Christine Paulus

    • Hallo Frau Paulus,
      vielen Dank für Ihre “Störung” – ich freue mich über Ihren Kommentar!

      Tja, Wahrhaftigkeit… Nach meiner Erfahrung muss man manchmal die Entscheidung treffen zwischen Wahrhaftigkeit und Höflichkeit (“Liebling, kann ich den Bikini noch anziehen?”). Aber Wahrhaftigkeit in Ihrem Sinne (authentisches Auftreten und Verhalten) funktioniert m. E. nicht ohne den Basiswert “immer bei der Wahrheit bleiben”. Nach meiner Erfahrung kann man nur mit “kompletter” Wahrhaftigkeit eine vertrauenswürdige Führungskraft sein, der man gerne und ohne Zwang folgt. Ohne Wahrhaftigkeit kann man auch eine wirksame Führungskraft sein, hat aber definitiv nicht das Vertrauen seiner Leute.

      Bei der Leidenschaft bin ich komplett bei Ihnen. Was wir ohne Leidenschaft tun, ist meist nur Mittelmaß. Exzellenz dagegen benötigt Leidenschaft.

      Liebe Grüße
      Frank Feldhaus

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