- A-Mitarbeiter: übertreffen gesetzte Ziele, hohes Maß an Engagement, proaktives Handeln, gute Ideen zur Weiterentwicklung des Unternehmens, arbeiten im Unternehmen als ob es das eigene wäre.
- B-Mitarbeiter: erfüllen gesetzte Ziele, “Nine-to-Fiver”, produktiv, dem Unternehmen aber nur eingeschränkt emotional verpflichtet.
- C-Mitarbeiter: erfüllen gesetzte Ziele manchmal, arbeiten aktiv gegen das Unternehmen, geringe Kundenorientierung, meist bereits innerlich gekündigt, machen Fehler, die von anderen Kollegen aufgefangen werden müssen, “aktiv unengagiert”.
- Möglichst viele A-Mitarbeiter einstellen und dann langfristig im Unternehmen halten.
- Transformation vorhandener Mitarbeiter (B-Mitarbeiter zu A-Mitarbeitern, C-Mitarbeiter zu B-Mitarbeitern).
- Sich von den hartnäckig verbleibenden C-Mitarbeitern trennen.
Klingt doch ganz einfach. Gerade der letzte Punkt lässt aber eine treffliche moralische Diskussion mit hohem “Popkorn-Faktor” zu: Darf man das?
- Transparenz. Einteilungskriterien und Erwartungen an die Mitarbeiter müssen klar definiert und kommuniziert sein.
- Ehrlichkeit. Ist das Einteilungsgespräch nur lästige Pflicht, oder kann der Mitarbeiter nicht offen sein aus Angst vor Repressionen, kann kein Instrument funktionieren.
- Temporäre Fehlleistungen von Mitarbeitern müssen ausgehalten werden. Jeder kann in Lebenssituationen kommen, die seine berufliche Leistungsfähigkeit vorübergehend negativ beeinflussen (Krankheit, Scheidung, Lebenskrisen, etc.). Es gehört meines Erachtens zur Fürsorgepflicht von Arbeitgebern, solche Situationen zusammen mit dem Mitarbeiter auszuhalten. Die Krisen müssen nur klar kommuniziert werden.
- Eine Frage ist nicht nur: wieviel C-Mitarbeiter kann ein Unternehmen aushalten? Sondern auch: wieviel A-Mitarbeiter? Echte A-Mitarbeiter haben oft Charakter, Ecken und Kanten. Keine glatten Karrieristen. Das muss man aushalten können. Es gibt immer noch Führungskräfte, die keinen einstellen, der besser oder anders ist als sie selbst. Oder die jeden Fall von Eigenengagement im Keim ersticken (“haben wir noch nie gemacht”). Neugierde, Fehlertoleranz und Experimentierfreude sind ein guter Nährboden für A-Mitarbeiter. Alles andere führt dazu, dass A-Mitarbeiter im “Ranking” sinken oder das Unternehmen verlassen.
Können Sie sich noch an die Fernsehberichte über den Trigema-Chef Wolfgang Grupp erinnern? Wie habe ich die Szenen geliebt, in denen er mal wieder enge Mitarbeiter oder seine Berliner Designerin über den Mund fuhr. Schon die Körperhaltung seiner Mitarbeiter sprach Bände! Bei allem Respekt über seine konservative Werthaltung – so zieht man keine A-Mitarbeiter an! - B-Mitarbeiter sind nicht per Definition “schlechter” als A-Mitarbeiter. Oft haben sie nur andere Lebensprioritäten. Gerade die jüngere Generation verzichtet gerne auf einen beruflichen Aufstieg, wenn dieser mit längeren Arbeitszeiten verbunden ist. Wollen wir also auch in Zukunft noch engagierte Mitarbeiter haben, müsse wir uns auf diese Entwicklung einstellen und auch B-Mitarbeiter in Führungsaufgaben einbinden. Das geht – ist vielleicht mal ein Thema für ein eigenes Posting…
- Woher kommt der hohe Anteil an C-Mitarbeitern? Ich lerne nur ganz selten Mitarbeiter kennen, die von Natur “aktiv unengagiert” sind – die sind dann aber wirklich schlimm; hier bitte nicht warten, sofort kündigen. Die meisten C-Mitarbeiter sind allerdings zu solchen geworden. Manchmal sitzen sie einfach an den falschen Stellen im Unternehmen – das kann man oft schnell korrigieren. Meist fehlt ihnen auch die Fähigkeit, sich gegen Missstände und Fehlbesetzungen zur Wehr zu setzen. Das kann lange Vorgeschichten haben, manchmal ist es auch nicht mehr reparabel. Aber hinterfragen Sie die Ursachen! Damit nicht noch mehr B-Mitarbeiter zu C-Mitarbeitern werden! Und nichts ist schöner, als einen C-Mitarbeiter durch Umbesetzung zu einem klaren B-Mitarbeiter zu machen!