Treffen Sie wichtige Entscheidungen nicht wenn Sie müde oder kraftlos sind (so wie die Bundesregierung)

29. Mrz 21

März 2021: Da trafen sich letzte Woche Frau Merkel mit ihren Ministerpräsidenten um zu entscheiden, wie es in den nächsten Wochen um Ostern in der Pandemie weitergehen soll. So viel Macht und Kompetenz konzentriert an einem Ort, da sollten doch gute Entscheidungen bei rauskommen, oder?

Tja, wir haben es alle miterlebt: Heraus kamen u.a. die Ruhetage vor Ostern. Das hat dann niemand verstanden, scheinbar auch nicht alle der Beteiligten.
Daher dann am nächsten Tag das Zurückrudern.

Da lief so einiges schief, und die Qualität der Fehler lässt mich einfach fassungslos zurück: Unsere Regierenden beherrschen nicht die einfachsten Grundlagen zum Thema (Selbst-)Führung?!?

Einfachste Regeln der Führung werden missachtet

Meine Annahme ist, dass die Entscheidung über den weiteren Umgang mit der Pandemie für die Menschen, die wir mit der Organisation unseres öffentlichen Lebens beauftragt haben, die mit Abstand wichtigste Entscheidung an diesem Tag war.

Zudem wissen wir seit Jahrzehnten, dass müde und kraftlose Menschen schlechte Entscheidungen treffen.

Und mit dem Wissen sehen wir dann politische Entscheidungsträger nach ihrem bestimmt harten Arbeitstag zusammenkommen. Vorher hatten Sie offensichtlich keine Zeit für diese wichtige Entscheidung. Sie schließen die Tür hinter sich, füttern bei Toilettengängen kurz noch wartende Journalisten mit verwirrenden Informationshappen und treten dann nachts mit einem Ergebnis an die Presse, dass alle sich fragen: Das ist euer Ergebnis - echt jetzt?!?


Gute Entscheidungsfindung geht anders

Wir sollten in unseren Unternehmen einfachere und bessere Führung vorleben:

  1. Prioritäten leben: Die wichtigsten Entscheidungen müssen auch als solche behandelt werden. Keiner anderen Entscheidung darf Vorrang eingeräumt werden.
  2. Unseren Krafthaushalt beachten: Unsere Kraft ist endlich und müde Menschen treffen schlechte Entscheidungen. Wichtige Entscheidungen verdienen unsere ganze Kraft, Aufmerksamkeit und Konzentration. Man bespricht sie daher dann, wenn alle die meiste Energie haben: So gegen 10:00 Uhr und mit einer guten Vorbereitung.

Alles andere mag mehr öffentliche Aufmerksamkeit erzeugen („die Ärmsten sitzen immer noch dort und verhandeln…“), aber keine besseren Entscheidungen. Und darauf kommt’s doch an, oder?


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Frank Feldhaus

Über den Autor

Berater für Führung und Organisation.

Ärgert sich über alles was nicht funktioniert. Weiß aber, dass Perfektion schrecklich langweilig ist und dass wir Probleme brauchen, um daran zu wachsen. Ein ewiger Widerspruch...


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