Führung ist ein „Inside-Out-Job“. Soll heißen: Führung ist geprägt von der Person des Führenden. Charakterschwächen einer Führungskraft führen IMMER zu Schwächen in seiner Organisation. Es sei denn, der Führende kennt seine Schwächen, geht damit offen um und steuert gegen - führt sich also selbst.
“Nur wer sich selbst gut führen kann, kann andere führen."
Pater Anselm Grün
Eine Führungskraft sollte also seine Stärken und Schwächen kennen, seine Ängste und Emotionen. Wenn ihn Aussagen oder Handlungen in Rage bringen, sollte er wissen, warum das so ist und wie er darauf reagieren kann. Unausgeglichene und unbeherrschte Menschen sind manipulierbar und langfristig keine guten Führungskräfte.
Gute Selbstführung sollte zu diesen Merkmalen und Eigenschaften führen:
- Wissen, dass man mehr als der Job ist. Der Wert der eigenen Person liegt nicht in der eigenen Leistung und hängt nicht am Job. Leben ist mehr.
- Eine eigene souveräne Persönlichkeit mit eigener Agenda. Die sich temporär auf ein Unternehmen mit anderer Agenda einlässt, weil die Unterschiede zwischen den Agenden temporär akzeptabel erscheinen. Es geht hierbei immer um eine sanfte Anpassung, aber niemals um Assimilation. Sind die Unterschiede zwischen beiden Agenden zu groß, sollte man gehen.
- Eine klare Vision für den eigenen Führungskontext. Niemand traut einem Kapitän, der nicht weiß, warum man unterwegs ist und wohin es gehen soll.
- Beherrschung des eigenen Reiz- Reaktionsschemata. Nur so ist man Herr über Konflikte.
- Niemals versuchen, Everybody’s Darling zu sein. Ist Freundschaft mit Mitarbeitenden das Ziel, werden keine guten Entscheidungen getroffen.
- Niemals permanent am eigenen Leistungslimit arbeiten. Getrieben sein und führen wollen geht nicht zusammen.
- Proaktiv statt reaktiv handeln. Proaktive Menschen handeln, reaktive Menschen werden gehandelt.
- Ein positives und konstruktives Mindset. Nichts ist zerstörerischer und ansteckender in Organisationen als Menschen mit einem negativen und destruktiven Mindset.
- Ehrliche Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitenden. Wer sein Team nicht schätzt, wird keine guten Teamleistungen erzielen.
- Wissen, dass man nicht alles weiß. Man ist Führungskraft, nicht Gott.
- Sich von anderen korrigieren lassen. Stetiges Wachstum vorleben. Wer nicht wächst, ist tot. Führungskräften, denen eine heile Welt vorgespielt wird, weil niemand es wagt, ihnen die Wahrheit zu sagen, bringen Unternehmen in Gefahr.
Wir sind nicht die Produkte, sondern die Gestalter unseres Lebens. Und als Führungskräfte sind wir nicht die Produkte, sondern die Gestalter unseres Führungskontexts. Wer sich als Führungskraft über die falschen Mitarbeiter oder ineffiziente Strukturen beschwert, hat seine Aufgabe nicht verstanden.
Übernehmen Sie Verantwortung und investieren Sie in einen guten Charakter. Es lohnt sich - nicht nur für Sie!
“Die einzige Arbeit, die auf Dauer wirklich lohnend ist, ist die Arbeit an sich selbst.“
Friedrich Nietzsche