Es gibt Zeiten, da läuft es einfach nicht. Ihr Projekt kommt nicht zum Abschluß, ihre Präsentation des neuen Marketingplans wurde von der Geschäftsführung zerrissen, die Beförderung hat jemand anderes bekommen. Zum fehlenden Glück kommt dann noch Pech hinzu.
Die Fähigkeit, solche Phasen zu überstehen, nennt man Resilienz. Die Tatsache, dass es dafür einen eigenen Fachbegriff gibt, ist die erste gute Nachricht: Sie sind nicht allein. Es wird sogar in der Neuropsychologie und der Soziologie auf diesem Gebiet geforscht. Niederlagen sind also keine Ausnahme, sondern die Regel. Die Frage ist nur, wie wollen sie damit umgehen?
“Warum fallen wir, Bruce? Damit wir lernen, uns wieder aufzurappeln.”
Thomas Wayne an seinen Sohn Bruce alias Batman in „Batman Begins”
Es gibt verschiedene Alternativen.
Sie können liegen bleiben und aufgeben.
Sie können aufstehen und gleichgültig durchs Leben schlurfen.
Sie können aufstehen und weitermachen.
Wichtig: Die Wahl der Alternativen ist ihre Entscheidung.
Wenn Sie sich für Alternative 3 entscheiden – was ist zu tun?
1. Kopf frei bekommen und Abstand nehmen.
Gönnen sie sich nach Möglichkeit eine kleine Auszeit. Atmen sie tief durch und gönnen sich etwas Schönes – je nach Typus kann das ein Tag am Meer sein, ein Abend mit den besten Freunden oder ein Saunabesuch. Halten sie sich von negativen Menschen fern (das gilt für jede Lebensphase!). Denken sie erst einmal nicht mehr über das Problem nach, sondern sorgen sie für ihr Wohlergehen und ihre Freude.
2. Keine Verbitterung aufkommen lassen.
Erinnern Sie sich an vergangene Erfolge, blättern sie dafür in ihrem Erfolgstagebuch! Haben sie nicht? Sollten sie! Bleiben sie positiv! Versuchen sie, sich auch über den Erfolg anderer zu freuen (ok, Mitfreude für den Kollegen, der „ihre“ Beförderung bekommen hat, ist dann der Kurs für Fortgeschrittene…). Hören sie auf, sich mit anderen zu vergleichen. Versuchen Sie, das Problem in die richtige Perspektive zu rücken: ist das in zwei Monaten oder gar in zwei Jahren noch wichtig? Rufen Sie sich ins Gedächtnis, warum sie das alles tun – ein starkes „Warum“ ist ein toller Motivator.
3. Analysieren sie in Ruhe ihr Versagen.
Geben sie niemals jemand anderem die Schuld. Ein Leitsatz aus meiner Coaching-Ausbildung war: “Wem man die Schuld geben, dem gibt man die Macht”. Wenn andere die Schuld an ihrem Problem haben, können sie selbst ja nichts tun, sie sind ausgeliefert. Aber wenn sie selbst ihre Schuld annehmen, können sie aktiv werden und an die Ursachen arbeiten.
Analysieren Sie also in Ruhe auch mit Hilfe von Freunden das Problem und überlegen sie, wie man es hätte besser machen können.
4. Nach vorne schauen.
Schmieden sie aus ihrer Fehleranalyse klare Handlungsänderungen. Nehmen sie sich fest vor, anders als in der Vergangenheit zu handeln. Prüfen sie dabei regelmäßig ihre Fortschritte – auch zusammen mit Freunden, Kollegen oder dem Vorgesetzten.
Gelingt ihnen eine Verhaltensänderung, sind sie an ihrem Problem gewachsen. Und jedes Wachstum wird sie stärker machen! Damit werden sie eines Tages stärker sein als die Menschen, die noch keine Enttäuschung zu überwinden hatten.
[Tweet "Um zu wissen, was ein Anker ist, braucht es einen Sturm."]