Ich werde mir die nächsten Tage einen neuen Computer kaufen.
Um keinen Datenmüll auf den Neuen zu übertragen, habe ich letztes Wochenende die Festplatte auf dem alten Rechner aufgeräumt. Da fand ich doch eine 2 Jahre alte To-Do-Liste mit meinen langfristigen Zielen. Die sah meiner derzeitigen To-Do-Liste ziemlich ähnlich.Mist! Da ist was schiefgelaufen!Kennen Sie das auch?
Da plant man, träumt und denkt sich Ziele aus, schreibt sie sogar auf! Aber aus den Plänen wird doch keine Realität.
Eigentlich ein erschreckender Gedanke!Nicht dass ich 2 Jahre untätig war. Ich habe halt andere Ziele verfolgt.
Aber es waren nicht alles die Ziele, die ich mit mir vereinbart habe.
Und vielleicht noch nicht einmal alles meine Ziele, sondern fremde.
Dabei weiss ich ja, was zu tun ist (bin ja schließlich Organisationsberater…):
- Es ist MEIN Leben. Ich definieren die Ziele und Träume. Tun ich es nicht, machen das andere für mich. Kann auch interessant sein, muss aber nicht.
- Um Ziele zu realisieren, müssen Ziele in meinen Kalender. Ich mache also einen ersten Termin mit mir, um zu überlegen, welche Schritte ich zur Realisierung meiner Träume gehen muss. Für jeden Schritt legen ich einen weiteren Termin mit mir an. Und zwischenzeitlich das Träumen nicht vergessen!
- Ich verteidige diese Termine! Sie können kurzfristig verschoben werden, dürfen aber niemals gestrichen werden.
- Mindestens einmal im Monat nehme ich mir Zeit (—> Kalender!) um zu prüfen, ob ich meinen Zielen näher gekommen bin. So vermeide ich einerseits Stillstand, andererseits Aktionismus (der mich wohl bewegt, aber nicht voranbringt in Richtung Ziel).
- Mindestens einmal im Jahr mache ich mir Gedanken über die Relevanz meiner Ziele. Das Leben ist volatil! Umstände ändern sich, Menschen auch. Und damit vielleicht auch Ziele. Ich hinterfragen jedes Ziel um herauszufinden, ob ich wirklich noch mit ganzem Herzen von der Realisierung träumen kann. Wenn nicht, ändere ich meine Ziele!
- Ich hebe alte Zieldefinitionen auf und hole sie nach ein paar Jahren aus der Versenkung (z.B. beim Aufräumen meines Computers – ich tue dann so, als wäre es geplant gewesen und schreibe einen Blogpost darüber…). Ich denke darüber nach, was diese Ziele heute noch für mich bedeuten. Und ob es weh tut, dass soviel Zeit verstrichen ist, ohne dass diese Ziele Realität geworden sind! Je größer der Schmerz, desto mehr Energie werde ich in die Verwirklichung stecken.
Das alles weiss ich. Eines habe ich nicht beachtet:
Meine Zeit und Energie ist beschränkt. Und eines Tages ist es zu spät für meinen Traum!
Seien Sie klüger!
„Eines Tages, baby, werden wir alt sein, oh baby,
und an all die Geschichten denken, die wir hätten erzählen können.
Und die Geschichten, die wir dann stattdessen erzählen werden –
traurige Konjunktive sein…”
Julia Engelmann